Team Bittel
 

Nürnberger Stadtläufe  

Autor:  StefanReinhardt   E-Mail: stefan-reinhardt@gmx.net
Letzte Änderung: 18.10.2003 12:16:23

... wie Stadtläufe halt so sind ...
Der Nürnberger Stadtlauf. Vor zwei Jahren wollte ich hier meinen ersten Wettkampf laufen, ging aber nicht wegen Knieproblemen. Letztes Jahr hatte ich einfach keine Zeit. Dieses Jahr passte eigentlich alles, und so trat ich denn gemeinsam mit dem Team Bittel an. Beim 10km Lauf startete ich mit dem kleinen Grüppchen von ganz hinten, wir ließen es gemütlich angehen, erst Richtung Fachhochschule (wo ich jahrelang studiert und gearbeitet habe), zum Wöhrder Talübergang (wo ich die letzten 3 Jahre gewohnt habe), um den Wöhrder See und die Wöhrder Wiese (meine allabendliche Standardlaufstrecke), durch die Altstadt wieder zurück. Für mich also nichts Neues und wenig Aufregendes, fast schon langweilig. Auf dem Rückweg war Rudolf wieder mal nicht zu bremsen und so ließ ich mich von ihm mit ins Ziel ziehen. Wir liefen noch den anderen entgegen und begleiteten sie ins Ziel, alle Bittelianer hatten es gut geschafft. Das war nun der erste Streich, der zweite folgte sogleich (in Form des Halbmarathons).


Beim Halbmarathon war die Bittel-Mannschaft schon etwas größer. Ich reihte mich wieder ganz hinten ein, den letzten Startplatz ließ sich Rudolf aber nicht nehmen. Ich glaube fast, das wird noch sein Markenzeichen werden, immer als letzter über die Startlinie zu gehen. Wir liefen wieder die gleiche Runde wie zuvor, es lief wieder wie geplant, alles im Takt. Auf der Wöhrder Wiese spürte ich jedoch schon eine gewisse Müdigkeit, hm, sollte mir das zu denken geben? Thomas musste ich ziehen lassen, ich wollte etwas gemütlicher weiterlaufen.


In der Altstadt die Bratwurstbude. Mmmh, wie das duftet. Da wurde mir schlagartig klar, dass ich eigentlich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, Früh hatte es nur zu einem lustlos zerkauten Keks gereicht. Ob das nicht ein fataler Fehler war? Beim 10km Lauf hatte ich noch nichts davon gespürt, aber jetzt wurde mir schon klar, dass etwas Energienachschub nicht verkehrt gewesen wäre. Bis zum Ende der ersten Runde überlegte ich noch, ob es nicht besser wäre aufzuhören. Ich überredete mich aber schließlich zur zweiten Runde. Erstens betrachtete ich es als Experiment, ich wollte herausfinden wie mein Körper reagiert. Zweitens hatte ich den Heimvorteil, ich kannte jeden Meter der Strecke, und natürlich auch jede Abkürzung die mich notfalls schnell wieder ans Opernhaus geführt hätte. So drosselte ich noch ein wenig mein Tempo, und als am Wöhrder See zwei Mitstreiter hinter mir die Segel strichen war ich plötzlicher Letzter. Locker war ich noch, die Beine waren in Ordnung. Ich fühlte mich einfach nur schwach. Unbeeindruckt langsam aber konstant lief ich weiter, das Fahrrad mit der roten Laterne im Rücken. Wir unterhielten uns ein wenig und in der Altstadt lief ich dann doch wieder auf einen Läufer auf und konnte die Rote Laterne abgeben. Das letzte Stück durch den Frauentorgraben war schnell geschafft, und im Ziel wartete noch ein schöner Blumenstrauss auf mich. Damit war das Experiment geglückt, und ich um einige Erfahrung reicher. Es war aber auch ein Beweis, wie leicht man derartige Fehler macht. An das Essen hatte ich überhaupt nicht gedacht, Hunger hatte ich keinen. Ausserdem waren alle meine diesjährigen Läufe mit guter Verpflegung, ich habe überhaupt nichtmehr daran gedacht, etwas einzustecken. Auf einem Halbmarathon alleine habe ich allerdings noch nie etwas gegessen, aber vorher war ja noch der 10er, und gefrühstückt hatte ich auch nicht. Aber Ende gut, alles gut.


Danach gönnte ich mir eine Bratwurst, das musste einfach sein. Schnell ging es mir wieder besser, der Hungerlauf war überstanden. Immerhin wird mir der Nürnberger Stadtlauf so in Erinnerung bleiben, wäre alles glatt gelaufen wäre mir sicher nicht viel im Gedächtnis geblieben. Ein Stadtlauf, wie eben alle Stadtläufe.



Grüße an alle die dabei waren,

Stefan
 
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