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Querläufers Laufkolumne (58): Die Handtasche der Läuferin  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 19.05.2013 22:54:00

Die Mysterien der Läuferfrau (oder wozu eine Handtsche gut ist)


Was hat der Sportwochen-Cup in Heroldsbach mit der Handtasche meiner Frau zu tun? Viel! Die Handtasche: auch bekannt als der ständige Begleiter der Läuferfrau ist natürlich auch beim 10 KM-Lauf in Heroldsbach dabei. An Hand des Zubehörs könnte man meinen, dass sie bei einem Mehrtageslauf an den Start geht. Da darf natürlich das Bermuda-Dreieck mit Henkeln nicht fehlen. Bermuda-Dreieck? Ja, alles was man in ihrer Handtasche verstaut, taucht auf wundersame Weise an anderer Stelle wieder auf. Ihr Handy zum Beispiel war drei Tage verschollen. Natürlich musste es todsicher in der Handtasche sein. Ganz unvermittelt entdeckten wir es im Einkaufskorb unter einem Pappkarton.

Nach fast 30 Jahren zusammen mit der Läuferfrau weiß ich genau, dass Frauen von Mysterien umgeben sind. Das Geheimnisvolle macht ja gerade den Reiz aus. Wie das Spiel mit dem Feuer. Man(n) weiß vorher nie genau, ob man sich nicht doch die Finger verbrennt. Schon eine Frage wie: „Schatz, fällt Dir an mir etwas auf?“, lassen beim Querläufer die Alarmsirenen losheulen. Dieser Reiz hat nichts mit Vernunft zu tun. Und immer wieder verbrenne ich mir die Finger. „Du hast eine neue Frisur?!?“ Ängstlich warte ich auf die Antwort. Sekunden werden dabei zu Stunden. Männer müssen eben leiden.

Eines der größten Rätsel für den Querläufer lautet: Warum kauft sie sich dauernd Schuhe? Dann sehen die Neuen auch noch den Vorgängermodellen zum Verwechseln ähnlich. Ist der Schuhkauf ein Symbol für Geborgenheit? Das wäre etwas für Sigmund Freud gewesen. Er hätte mit der Behandlung dieser Frage Generationen von Ehemännern helfen können.

Das zweite große Rätsel ist natürlich die Handtasche. Die Läuferfrau ist anscheinend ständig auf der Flucht. Sie trägt so viel Zeug in ihrer Tasche mit herum. Ich muss immer Angst haben, dass sie gerade auszieht. Dabei gibt es doch auch kleine, handliche Modelle. Zum Beispiel diese niedlichen Miniriementäschchen. Kaum größer als ein Chihuahua.

Allerdings ist der Querläufer auch eine ehrliche Haut. Immer mehr Sachen schleppt er mit sich herum. Früher trug er enge Jeans. Ein paar Geldscheine lose in der Hosentasche. Die Zigarettenschachtel im T-Shirt-Ärmel. Die Sonnenbrille lässig nach oben geschoben. Der Kamm für die 80er Fönfrisur spitzte aus der Jeans. Anno 2012: Geraucht wird schon seit 30 Jahren nicht mehr. Auch die engen Jeans von damals sind längst zu klein. Der Mann von heute hat aber einen Geldbeutel, einen Schlüsselbund, einen iPod, ein Handy und eine Brieftasche mit tausenden von Plastikkarten für alles Mögliche. Das will alles untergebracht sein. Also beulen sich Sakko- und Hosentaschen aus. Eigentlich bräuchte der Querläufer ein Behältnis um den ganzen Mist zu verstauen. Vielleicht einen Rucksack oder eine Art handliche Tasche. Eine Handtasche? Mmmhh. Eigentlich gar keine schlechte Idee.

Für die Läuferfrau war die Handtasche heute ein ganz wichtiges Accessoire. So konnte sie ihre Urkunde und die Medaille für den Gesamtsieg sicher nach Hause bringen. Der Sportwochencup in Heroldsbach ist eine kleine, feine Veranstaltung, die meiner Meinung nach mehr Beachtung finden müsste. Eine schattige, abwechslungsreiche 10 KM-Strecke führte durch den Staatsforst. Das Organisationsteam um Birgit Sambale und Mario Scordo hatte hervorragende Arbeit geleistet. Wir freuen uns auf 2013!

Run happy and smile!
Euer Querläufer
 
[team/fuss.htm]