Team Bittel
 

20.09.2003 - 1. Brombachsee Marathon  

Autor:  ErwinBittel   E-Mail: erwin@teambittel.de
Letzte Änderung: 20.09.2003 14:20:49

Herrliche Landschaft, 2.000 Läufer in der Sonne Sonne Sonne. - Bei 30 Grad. Bisschen heiß *hust* :)



Glaubt ja wieder keiner:
30 Grad am 20. September.
Ich hätte es auch nicht geglaubt,
wenn ich nicht dabei gewesen wäre.


Hallo liebe Leser!

20 Minuten mindestens stehen wir 2.000 schon in der windlos brütenden Sonne, bevor es auf dem staubigen Stausee-Damm eeeendlich zum Start des Marathons (und des 16km-Seenlaufs) kommt. Die meisten sind berits nass geschwitzt. Aber was dagegen tun, außer es wegzuleugnen? Hätte man den Start nicht auf morgens legen können? (Leise rieselt die Kritik...).

Also gut, es ist passiert: ich hatte 2 Tage vor dem Start doch Lust bekommen, um den See zu rennen. Ist nicht weit von zuhause. Und, dass Holger Bestzeit plant und mich innig gebeten hat mit ihm zu laufen, hat gewirkt. Außerdem würde ich eine Menge bekannter Leute treffen, was mich - zugegeben - zusätzlich reizte.

Ja, und nach der schlussendlich doch erfolgten Nachmeldung (Leise rieselt die Kritik...), beginnen mein junger Lauffreund Holger und ich nach dem Transportbus zum 3km entfernten Start zu forschen. Wo? Ach dort, am Ende der 600 Wartenden! (Leise rieselt die Kritik...). Nein, da muss es doch noch was anderes geben? Zum Beispiel vom Chef des Sponsors Autohaus Popp persönlich – im Cabrio, womit denn sonst? – zum Start gefahren zu werden. Welch Luxus! Danke!

Naja, und dann eben unser Programm: erstmal Dehnen, dann (in der Hitze nur wenig) Einlaufen, dann nette Leute begrüßen und ein bisschen plaudern. Uff, das wird hart heute!

Tralalalala, wir alle können ein Lied davon singen. Jetzt, da auch die letzten zuhause sitzen. Tja, sitzen können wir noch... Aber das Singen lassen wir lieber, oder? Kurz: es war ein Marsch des Leidens.

Was? Wie das aussieht? Wie sich das anfühlt? – Gut, ich gebe ein wenig davon preis, damit Ihr Daheimgebliebenen Schattenparker was zum „Wußte ich’s doch“-Sagen habt:

Sonne und Hitze pur!

In der Sonne sind wir los, die Kehle war schon nach 2 Minuten staubtrocken vom Staubweg. In der Sonne geht es weiter und kein Anhaltspunkt wie schnell wir sind, da km1+2 ungut postiert sind (leise rauscht die Kritik...). Ich dachte immer, am Ufer eines Sees entlang zu laufen wäre flach. Ist es aber nicht. Es geht ganz schön wellig dahin. Alle sind zu schnell, überholen uns. 3 Läufer schließen sich uns an. Wir sind zum Glück langsam los und geradeso nicht zu schnell. Schon bei km7 gehen einige Marathonis. Gut, dass es alle 2,5km zu Trinken gibt! Erstmal Wasser über den Kopf, dann trinken, trinken, trinken, trinken. Und genau: trinken! Ich beginne den Gedanken zu fassen, mich hinzusetzen und zuzusehen. Oder ins Wasser zu springen. Ich tu’s – wenigstens 3 Minuten lang. Dann reihe ich mich doch wieder ein, weil es eben keine Möglichkeit zum Rücktransport gibt (leise rauscht die Kritik...). Weiter Staub schlucken, weiter trockene Lippen, weiter von der Sonne des wolkenlosen Himmels verbrannt werden. Weiter auf dem schwer zu laufenden Feinschotter, weiter in der Sonne. Bis dann irgendwann hunderte von Viererketten (nebeneinander) meinen Weg zum Riesenslalom-Parcour werden lassen. Wir überholen die grün-nummerierten 16km-Starter. Könnte man da nicht fränkischen Erfindergeist ansetzen? (Leise... - na, Ihr wisst schon).

Holger? Der, der geht mittlerweile auf eigenen Wunsch seinen eigenen Weg. Irgendwann beschließe ich, ich will nur noch schnell ins Ziel. Es ist mir zu heiß heute. Doch so einfach ist das nicht.

Also beschließe ich, bis dahin die angenehmen Seiten des Marathons zu genießen: Kindern die Hände zu klatschen, Fotografen in die Linse zu lächeln, Badenden nachzugucken, den hilfsbereiten Mädels und Jungs an den Verpflegungsstellen zu danken und freudige Blicke zu ernten, auf den malerisch spiegelnden See zu sehen. Oder einfach in mich zu versinken und gedankenlos beginnen zu fliegen. Das ist leicht, wenn man fliegen kann so wie ich. – Wie Fliegen geht? Na: 20 Jahre üben, dann könnt Ihr es auch! Bestimmt.

Bei meiner Rast bei km35 oder so denke ich: „Sitzenbleiben, das wäre es jetzt- einfach sitzen bleiben“. Aber nach vielleicht 2 min. stehe ich doch wieder auf. Was soll’s? Hätte ich aber besser nicht tun sollen, Ihr wisst schon: es kommt der Berg. Uiuiui! Gehen. Zu steil! Aber wenigstens im Wald.

Vom Rest bis zum Ziel weiß ich nichts mehr, die Sonne hat mir das Hirn ausgebrannt. Sorry.

So, jetzt wisst Ihr es! – Schön ist es schon am Brombachsee. Ja. Aber es war einfach zu heiß heute.


...sagt Erwin vom „Team Bittel“
 
[team/fuss.htm]