Team Bittel
 

1. FunRun 33km SüdWestPark am 01.07.2004  

Autor:  ErwinBittel   E-Mail: erwin@teambittel.de
Letzte Änderung: 04.07.2004 13:42:21

Achim Heukemes und ich laufen durch windige Monotonie, in die Spuren der Ironmänner.
Hallo "Fun-Läufer"!

Dieser Lauf heute soll ein "Fun-Run" sein und heißt auch so. Es geht niemandem um nichts außer Spaß. Na, das klingt gut, denke ich mir und will mit ein paar Freunden dort laufen, wenn es geht als lockere Staffel.

Wer kennt ihn nicht, den Quelle Challenge? Früher hieß er "Ironman". Die 33km heute sind der Auftakt zum Triathlonwochenende in Roth, beginnend im Gewerbegebiet Südwestpark Nürnberg, immer schön am Rhein-Main-Donau-Kanal entlang bis nach Roth, wo auch die Ironmänner am Sonntag ins Ziel einlaufen. Die letzten km sind identisch mit der Triathlon-Strecke.

Leider klappt die Nachmeldung als Staffel für Gundula, Babsi, und mich nicht mehr, wir müssen als Einzelstarter gehen. Auch gut, da sich ja Anne noch spontan dazugesellt hatte und wir sowieso nicht gewusst hätten wer nicht in der Dreierstaffel starten soll. Wir 4 treffen uns im sehr frisch windigen Südwestpark, Rudolf ist auch dabei und Claus. Es werden immer mehr. Und Thomas + Gaby, die uns auf der Strecke anfeuern und Fotos machen wollen. Wir setzen uns und plaudern erst mal. Plan: wer läuft welches Tempo, wie weit, mit wem, ab wo? Solche Fragen haben wir immer vor einem Lauf. Nicht einfach ist heute aber das wie + wohin zurück? Schön, doch wieder eine kleine Gruppe zu sein. Während die anderen sich per Auto auf die Strecke oder zum Klatschen an den Start begeben mache ich mit Rudolf Gymnastik. Und 10min vor dem Start freue mich noch über ein paar bekannte Gesichter. Immer wieder schön! Auch deswegen mache ich mit.

Geschätzte 350 Läufer stehen, (dachte es würden viel mehr) die allermeisten im gleichen weißen FunRun-Shirt. Ich stehe nicht vorne. Da tummeln sich andere, denn das Fernsehen filmt uns auf den vier 1km-Runden, bevor es zum Kanal runter geht. Ohne Knall geht’s los. Ich will heute schnell die 1. Etappe laufen, denn bei km11 warten meine Lauffreundinnen auf mich. Von dort wollen wir zu viert gemächlich weiterziehen. Kein Stress. Damit sich das Ganze aber nicht bis in die Dunkelheit hinzieht (Start ist um 17.30 Uhr!), werde ich mich beeilen. Schon nach 100m laufe ich neben Achim Heukemes. Wir sind erst vor 11 Tagen einen weiten Teil des Biberttal M zusammen gelaufen. Hi Achim!

Da er heute laufen will "so schnell die Füße tragen" laufen wir miteinander. Zuerst im Getümmel der vier Runden, (kriegste ja nen Drehwurm) dann in die Einsamkeit des Kanals. Wir wollen flott aber mit Ruhe laufen uns knüpfen dort an wo wir vor wenigen Tagen aufgehört haben zu plaudern. Km5, das erste Schild (hey, etwas mehr Schilder, zumindest am Anfang bitte). Der Kanalweg: ewig geradeaus, weißer Radweg, kannste kilometerweit voraus schauen. Ich kenne ihn zur Genüge von früher, mag das Laufen hier nicht besonders. Achim auch nicht, aber zu zweit bemerken wir die Monotonie kaum und der Wind weht an uns vorbei. Es ist angenehm mit Herrn "Extremsportler" zu laufen, schnell, ruhig und sehr konstant. Wir passieren die Schiffe des Hafens Nürnberg (glaubt kein Norddeutscher!). Bei km8 kann man sich verlaufen, weil die Markierung des Katzwang HM (vor 18 Tagen) noch deutlich ist, und der Ordner nuschelt. Ich kenne die Strecke (Rainer, der nächste nach uns nicht und verläuft sich kurz). Plötzlich steht Thomas vor uns und knipst und läuft ein kurzes Stück mit. Weil Achim keine Uhr trägt frägt er mich beim km5- und km10- Schild nach der Zeit. Wir halten gleichmäßiges Tempo, ruhig und plaudern weiter. Jetzt kommt bald die 1. Übergabestelle der Staffel und damit Gundula, Anne und Babsi, mit denen ich dann gemütlich weiterlaufen will. Ich verabschiede mich von Achim und wünsche ihm fröhliches Weiterlaufen.

Die 1. Übergabestelle

Vielleicht 50 klatschende Zuschauer stehen am Katzwanger Ruderclub, klatschen, feuern uns an. Aber statt den 3 Mädels grüßt nur eine, nämlich Gaby: "die drei sind schon eine Weile los". Also nehme ich einen Wasserbecher und beeile mich, damit ich Achim wieder einhole. Ha, da bin ich wieder! Noch eine Weile. Das offizielle Shirt wird mir etwas warm. Seit der Schleuse Eibach laufen wir linksseitig am Kanal. Ab und zu kommt uns beiden Führenden ein Radfahrer entgegen, oder wir begegnen einem Angler. Km15. Kurz danach sehen wir die Mädels. Ich verabschiede mich abermals, bremse ab und lasse Achim ziehen. Hallo, da bin ich!

"Hey, Ihr seid ja Erste!" Ja, wir wissen das, nur 2 Staffelläufer sind vor uns. Weiter die Mädels: "Uns geht’s prima, wir sind gut drauf. Im Ziel warten Überraschungspreise auf den Sieger". Ich nehme das als Aufforderung weiterzulaufen. Und bald habe ich den erstaunten Achim wieder eingeholt. So, jetzt bleibe ich aber hier!

Der Wind weht uns mal schräg mal direkt ins Gesicht, mal ist er ruhig. Es ist okay. Vom Damm hier oben schaue ich über die Felder, freue mich, dass das Wetter trocken bleibt und laufe einfach. Neben Achim. Mit Achim. Ob ich schneller wolle? Nee, ich bleib hier. Wir unterhalten uns über die erstaunlich vielen Läufer, die wir gemeinsam kennen. Achim erzählt von dem einen oder anderen Lauf, ich höre gern zu. Ein sehr angenehmer Zeitgenosse. Und schon kommen wir an die Schleuse Leerstetten, dicht gefolgt von einem schnaubenden Staffelläufer.

Die 2. Übergabestelle

Wir nehmen wieder einen Wasserbecher und lassen dann das applaudierende Publikum hinter uns. Jetzt haben wir zur Abwechslung den Wasserweg links von uns. Schön ist, dass wir jetzt eine Weile auf einem Waldweg laufen. Der Weg hat jetzt einen grünen Streifen in der Mitte und beidseitig grüne Büsche und Bäume. An einer etwas unübersichtlichen Abzweigung zurück zum Kanal laufen wir gedankenlos im angeregten Gespräch vorbei. Achim wundert sich: "Ist das richtig?" Wir laufen ein Stück und erblicken dann drüben das Schild km25 und damit den richtigen Weg. "Ab durchs Kornfeld!" sagt Achim. Das gibt’s doch nicht? Die Spitze hoppelt 300m stacksig, hintereinander durchs hüfthohe Kornfeld. "Bestimmt filmt uns jetzt die verstecke Kamera!", unke ich. Ha ha! Wir grinsen und springen aus dem Kornfeld auf den Weg zurück. Die Oberschenkel jucken von den stechenden Ähren.

Aber schon bald bemerken wir es wieder: meilenweit dasselbe Panorama: Kanal, Weg, Kiefernwald. Mal geradeaus, mal leichte Biegung. Achim freut sich schon auf die zweite Hälfte des EM-Fußballspiels (Griechenland!). Und ich erzähle einen Witz von einem Holländer und einem Deutschen.

Bevor wir den Kanalweg (endlich) verlassen, beim Schild "Hafen Roth" stören wir eine ganze Horde kleiner brauner Kaninchen, die die Böschung hoch eilig vor uns weg hoppeln. Dann die letzte Getränkestation. Ist ein FunRun, wir lassen es gemütlich sein und bleiben zum Trinken eine Weile stehen. Ab jetzt ist nur noch Asphalt, ich kenne die Strecke.

Mein Schuh klappert. Ich kenne das. Brooks hat so eine komische Schuhsohle erfunden, dass ein quadratischer Schotterstein drin stecken bleibt. Und den kriegt man nur im Stehen und nur mit Mühe raus. Dazu habe ich aber jetzt keine Lust, 2km vor dem Ende. Lieber laufe ich weiter mit Achim. Wir wollen in 10 Jahren immer noch zusammen fit sein und zum Abschluss des Tages gemeinsam durchs Ziel laufen.

Äh, wollten... - Da hören wir auf einmal einen ehrgeizig trabenden Läufer von hinten, 1km vor dem Ende. Nein, kein Staffelläufer. "Achim, was machen wir?" "Ich reiß mir kein Bein aus, hol Du ihn Dir!", spricht der Ältere und schickt das junge Gemüse in den Kampf. Und was ein Achim Heukemes sagt, das wird gemacht.

Unerwartete Wendung kurz vor dem Ziel

Ich schließe auf. Ach, wir kennen uns sogar. - „Wohin jetzt? Rechts?", fragt Rainer, und ich sage: "Nein, links den steilen Berg rauf!" Er schnauft beträchtlich und will gewinnen. - "Noch 400m", ruft eine Zuschauerin und wir legen noch einmal zu. Nase an Nase dicht nebeneinander, um die Ecke steil bergab, runter zum Freibad, noch 5mal um die Ecke (muss das sein?) und dann: gemeinsam durchs Ziel. Schon schön, zu zweit, das verbindet!

Ich wäre so gerne mit Achim ins Ziel. – Durchs Ziel, Händeschütteln und gleich in den Zug, hatten wir gedacht. Kühl ist es auch etwas. Aber es kam anders: Urkunde, mehrere Fotos der Sieger, Kamerainterview mit Achim, Interviews des Sprechers, Fragerinnen machen Notizen... Ich ziehe mich zurück, Trinken. - Oh, ich liebe Melonen im Ziel! Nach und nach kommen die Nächsten, Staffeln, Einzelläufer, die erste Frau Karola. Gaby und Thomas gratulieren mir, wir plaudern und ich beginne nebenbei mit dem Dehnen. Ich werde auf die 3 Mädels warten und wir fahren dann mit dem Zug (Veranstalter zahlt) nach Nürnberg zurück. So der Plan.

Ich will gerade zum Reiskuchen übergehen, da ruft Achim, unser Taxi ist da. Wir werden mit dem Taxi nach Nürnberg gebracht? Wie? Siegerehrung (dachte es wäre ein FunRun?), Preisübergabe, Interview für den offiziellen Quelle Challenge Band (www.event-buch.de )? – Eine Überraschung, und keine Zeit mehr irgendjemandem etwas ausrichten zu lassen, dass wir entschwinden.

Naja, so nimmt der Tag doch einen anderen Lauf. Statt Staffel in Ruhe gibt’s Siegerehrung im Rampenlicht.

Euer Erwin

Anne und Babsi



Anne und Gundula


Rudolf und Erwin


Claus Schwaderer im Getümmel


Erwin und Achim Heukemes


Claus und Rudolf


Achim Heukemes und Erwin


Rudolf fasst Getränke


Erwins Dehnübungen vor der Kamera


Anne und Babsi im Ziel


Gundula wird interviewt





Weiterführender Link zum Thema: Bildbericht von Thomas Schmidtkonz
 
[team/fuss.htm]