Team Bittel
 

Regensburg ist eine Reise wert  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 14.05.2005 19:08:06

In meiner Bundeswehrzeit in der Prinz-Leopold-Kaserne habe ich Regensburg lieb gewonnen. Eine schöne Stadt mit besonderem Flair und netten Menschen. Darum laufe ich auch hier immer wieder gern. Dieses Jahr zum dritten Mal den HM. Die Zuschauer, ein Traum!
Und alle Jahre wieder übernachte ich bei Freunden nahe Regensburg. 10 min. Anfahrt bis Parkplatz Königswiesen Einkaufscenter. Mit dem Bus zum Start, alles bestens organisiert. Meine Startunterlagen hatte ich schon gestern abgeholt. Block A, d.h. Start um 9.10 Uhr. Es ist noch viel Zeit, deshalb ab ins Zelt bei dem kühlen Wind.

Toni Stepper und Heinrich Gutbier sind heute auch hier. Ich suche vergebens nach ihnen. Erwin ist schon auf der Marathonstrecke. Also setze ich mich noch ein bisschen hin, schaue mir das aufgeregte Treiben im Zelt an. Gegenüber bindet einer zum dritten oder vierten Mal seinen Schuh. Auf der anderen Seite wird eifrig gedehnt. Neben mir besprechen zwei ihren Marschplan. Es ist immer wieder interessant die unterschiedlichen Startvorbereitungen zu beobachten.

Da klopft mir jemand auf die Schulter, reißt mich aus meinen Gedanken. „Hallo, Du siehst aber noch recht verschlafen aus!“ Komisch, denke ich mir, ich bin doch um sechs aufgestanden. Roland Kupfer auch aus Röttenbach will heute auch den Halben laufen. Wir tauschen noch ein bisschen Läuferlatein aus, muntern uns gegenseitig auf. Dann ist es an der Zeit und ich mach mich auf den Weg zur Kleiderabgabe.

Ein wenig warm laufen, dehnen, dann geht es zum Start. Heute mit 2 alten T-Shirts und einem Müllsack drüber. Echt kalt heute, aber ideale Bedingungen, denke ich mir. Der Wind könnte uns vielleicht ärgern. Frank Busemann läuft heute mit und wird vor dem Start interviewt. Wie schon immer ein sympathischer Sportsmann. Als er sich seinen Weg durch uns nach hinten bahnt, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, spürt man das erst recht. Er wird nach 1:38 Std ins Ziel kommen.

So, dann kann es losgehen. Startschuss! Wir machen uns auf den Weg. Vor mir John Stackmann von der LG. An den muss ich mich halten. Dann stimmt mein Tempo für die ersten Kilometer. Erhöhen kann ich immer noch. Aber schon nach drei Kilometer zeigt sich, wo bei mir der Weg heute lang geht. John entfleucht mir und ich laufe schon knapp unter Grenzbereich, aber zu langsam (für mein heutiges Ziel). Auch mit meinem linken Fuß stimmt etwas nicht. Das Problem trage ich seit Wochen mit mir rum.

Die Zuschauer motivieren mich. Eine tolle Stimmung! Ihr Regensburger seit Spitze! KM 10 anstatt 38:00 bin ich bei 39:40. Das habe ich mir anders vorgestellt. Da vorne die Wende! Ach, ich lass mich einfach treiben. Da ruft einer von hinten: „Kommt mit, wir laufen zusammen gegen den Wind!“ Dabei schert er vor mir ein und gibt mir Windschatten. Ein weiterer Läufer hängt sich an mich dran. So laufen wir wie ein Bahnvierer bei den Radfahrern und wechseln uns an der Spitze ab. Das erleichtert es sehr. Vor allem motiviert es ungemein. Doch nach weiteren 3 KM muss ich abreißen lassen. Mein Kilometerschnitt pendelt sich bei 4:20 ein. Jetzt heißt es nach Hause laufen.

Die Altstadt, ein Traum! Die Welle, Anfeuerungsrufe und Aufmunterung. Doch ab Kilometer 17 muss ich kämpfen als ginge es um eine neue Bestzeit. Dabei will ich jetzt nur noch ankommen. Doch wenn ich langsamer laufe, glaube ich, steige ich aus. Am Ende wird es eine Zeit, die nur 20 sec. Schneller ist als meine HM-Durchgangszeit beim Nürnberg-Marathon. Zu viel gewollt? Mental ausgebrannt? Egal. Nach genialer Vorbereitung und in optimaler Form muss ich dieses Frühjahr abhaken. Jetzt mach ich erst mal eine Woche Pause. Und dann schauen wir weiter was mit meinem Fuß los ist. Im Herbst heißt es dann auf ein Neues. Wahrscheinlich in München.

Aber erst mal meinen Dank an die Regensburger. Ihr seit ein tolles Publikum und nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Und Toni? Die war auch mit gelaufen. 3. Platz in der W 60 in 2:11 Std. Toll! Auch Roland hat sein Ziel, unter 2:10 erreicht mit 2:06 Std. Weiter so, und immer mit einem Lächeln durchs Ziel!

Keep on running.


Jochen Brosig

Röttenbach, den 8.Mai 2005
 
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