Team Bittel
 

22.10.2005 - Albmarathon Bericht von Sandra+Frank  

Autor:  ErwinBittel   E-Mail: erwin@teambittel.de
Letzte Änderung: 28.10.2005 18:42:35

Zwei die erstmals weiter als 42 km laufen ... (Dieser Bericht erschien in der regionalen Zeitung Schwäbisch Gmünd, Autoren Sandra+Frank Fischer)


15. Albmarathon am 22.10.2005


Wir haben es geschafft. 50 km Alb Marathon in Schwäbisch Gmünd liegen hinter uns. Ein reizvoller Ultramarathon, der mehr ist als ein um 8km verlängerter Marathon.
Auch das noch, Regentropfen fallen vom Himmel. Als ob 50km über die 3 Kaiserberge nicht schon reichen würden... Auf dem Marktplatz versammelt sich die Läuferschar. Manche T-Shirts verraten das zuletzt erreichte Ziel. Sind wir hier die einzigen Ultraanfänger? Der Startschuss fällt und zügig setzt sich die Masse in Bewegung. Bei km6 wartet die erste Verpflegungsstelle. Buntgefärbte Blätter tanzen von den Bäumen herab und heben die Stimmung. Die Sonne scheint. Welch schöner Tag! Bei km9 kommen wir an einen leichten Anstieg und treffen auf Erwin, der mit Jörg und Manuela unterwegs ist. „Schließt ihr euch uns an?“ fragt er. „Wir werden um die 6 Stunden unterwegs sein.“ Klasse, machen wir. Wir traben gemütlich zu fünft durch die herrliche Landschaft, vorbei an urigen Fachwerkhäusern und Rapsfeldern. An Anstiegen gehen wir mit zügigem Schritt. Erwin bremst gelegentlich und prophezeit: „Ab der Hälfte werden wir nur am Überholen sein.“ Kräfte sparen ist angesagt, der Weg ist weit. Ab km17 stürmen wir über Geröll den Gipfel des Hohenstaufen. Oben genießen wir die herrliche Aussicht, die weitläufige Herbstlandschaft – Natur pur. Nach einem steilen Abstieg, kleine Schritte bitte, Rücken schonen – geht es über den Asrücken zum Rechberg. Auf Asphalt nähern wir uns auf einem elend langen, nicht enden wollenden steilen Stück der 25km Marke. Ab jetzt liegt die zweite Hälfte vor uns. „Die wird schneller“, sagt Erwin. Ein Traktor flankiert uns. „Soll ich euch ein Stück mitnehmen?“ lacht der Bauer. Den steilen Stuifen bezwingen wir über viel Wurzelwerk, noch etwas schlammig und rutschig von den morgendlichen Regentropfen. Unser Puls bleibt trotz des „Nur-Gehens“ so hoch wie beim Laufen. Die Berge fordern ihren Tribut. Auch die Abstiege sind folglich nicht von Pappe und in den Gelenken zu spüren. „Jetzt kommen nur noch kleine Anstiege“, sagt Erwin aufmunternd. Er ist in bester Laune, erzählt Witze, sorgt für Ablenkung. Das tut dem Kopf gut, der schon lange nicht mehr wissen darf, was die Beine machen. Die Kilometer verpuffen in der milden Herbstluft. Bei km32 begegnen uns die Läufer, die schon 4km mehr in den Beinen haben. Vielen ist es anzusehen. Sehen wir auch so aus? Wir sind wirklich nur noch am Überholen. „Unverwundbar“ beschreibt Erwin dieses Gefühl. Es geht uns gut. Locker und konstant traben sei das Geheimnis einen Ultra „ausgeruht“ zu überstehen. Ab km43 frohlocken wir: Wir haben bereits unsere Grenzen überschritten, sind noch nie so weit gelaufen. In einer Baumallee geht es stetig leicht bergab Richtung Medaille. Wir lassen es laufen. Und rollen ins Ziel.
Unser Fazit? Jawohl - die Berge sind hoch und steil, der Weg anspruchsvoll. Aber die Landschaft ist wunderschön, die Verpflegung klasse und im eigenen Wohlfühltempo ein unvergessliches Erlebnis.

Nur Mut!

Eure Sandra + Frank





 
[team/fuss.htm]