Team Bittel
 

Singing in the Rain - Der 18. Hersbrucker Altstadtlauf über 10km  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 24.08.2006 11:24:51

Ich fühle mich etwas dick neben dem Mitsprinter. Das wird spannend: „Jurassic Park“ gegen „Brot für die Welt“...
Hallo Regenläufer,

der Supersommer ist vorbei! Gestern hat es wieder mal geregnet. Heute ist es auch nicht besser. Unser Rumpfteam, bestehend aus Brigitte, Helmut und mir, kommt sehr zeitig in Hersbruck an. Wir lassen es gemütlich angehen, spannen die Regenschirme auf, springen über Pfützen und tippeln um sie herum. „Das Warmlaufen beginnt ja schon!“ Ich komme mir vor wie Gene Kelly bei „Singing in the rain“. Nur sieht es bei mir nicht so elegant aus. Der Vergleich mit Balou dem Bär, aus dem Dschungelbuch passt schon eher. Drei lebende Info-Litfasssäulen des MTP Hersbruck weisen uns den Weg zur Anmeldung.

Die Startunterlagen bekommen wir direkt in der Altstadt. Trotz viel besuchtem Bayerncup-Lauf geht alles recht flott. So haben wir noch Zeit, um uns eine Runde warm zu laufen. Entlang der Ausfallstraße, unter der Umgehung ins Gewerbegebiet. Die Regentropfen plitschen und platschen immer noch in die Pfützen. Aber wir sind geschickt im Ausweichen und wenn es gar nicht anders geht, laufen wir unter dem Regen durch. Über die Umgehungsstrasse zurück Richtung Altstadt. Für mich hat die Strecke zu viele Ecken und Kanten. Ein bisschen Kopfsteinpflaster ist auch dabei. Das ist nicht mein Ding, denke ich mir gerade und schon ist die Runde zu Ende.

3 Runden zu 3,33 km haben wir 3 zu durchlaufen. Was sage ich 3, mit uns sind noch 250 andere am Start. Ein Bayerncup-Lauf eben. Da wird es am Start ein bisschen eng. Ich reihe mich zu weit hinten ein. Eigentlich schlecht, aber was dann doch wieder gut ist. So kann ich nicht zu schnell anlaufen. Noch mal die Schnürsenkel gerichtet. PENG! Los geht’s! Es ist wirklich sehr eng, aber bei km1 habe ich auf die Sekunde genau mein Tempo. In Hersbruck gibt es immer den Service der Zeitansage. Ebenso bei km5! Plitsch-platsch prasselt der Regen auf das Kopfsteinpflaster und schwupp ist die erste Runde auch schon vorbei. Wieder durch die Unterführung, wieder die Brücke hoch und runter und weiter über die kleine Brücke am Fluss, die Pegnitz, steht doch das P von MTP für Pegnitztal. Platsch, platsch, platsch geht es in die dritte Runde. Dritte Runde? Wie viel Runden laufen wir? Drei! Egal, immer dem blauen Hemd vor mir hinterher. Meine Polar glotzt mich an: „Na Du Fettsack! Wenn Du weniger futtern würdest, dann wärst Du schneller!“ Und was das Schlimmste ist, sie hat recht. Neben mir ein Leichtgewicht Marke Bohnenstange, tippel, tappel. Daneben ich der Brontosaurus in unserer Laufgruppe, patsch, patsch, patsch. Mir kommt der alte Song von den Dinosauriern in den Sinn, die nicht auf die Arche dürfen:

Die Dinosaurier werden immer trauriger,
denn die Saurier dürfen nicht an Bord.

Nicht an Bord – nicht ins Ziel? Also was bleibt mir übrig als das Tempo anzuziehen bei diesen Gedanken. „Jurassic Park“ gegen „Brot für die Welt“. Das lässt meinen Nachbarn natürlich nicht kalt und er geht das Tempo mit. Ich leg noch eine Schippe drauf. Es wird gerade spannend als wir mit Rufen „langsam, langsam“ gebremst werden: wir laufen in den Zielkanal ein. Vorbei. Aus. Einfach zu kurz! Beim nächsten Mal lieber wieder einen Halbmarathon.

Wir lassen es gemütlich ausklingen. Spannen die Regenschirme auf, springen über Pfützen und tippeln um Pfützen herum. Am Ende wie zu Beginn. Das Auslaufen beginnt! Ich denke an Gene Kelly und singe in Gedanken: „Tip, Tip-Tip, Tip, Tip die tippeldi, tippeldi, Tip. I´m singing in the rain, i´m singing in the rain“.

Run happy!


Euer Jochen
 
[team/fuss.htm]