Team Bittel
 

2015 Regensburger Landkreislauf  

Autor:  GottfriedOel   E-Mail: Gottfried.Oel@medbo.de
Letzte Änderung: 28.05.2016 12:21:06

Laufen durch den südl. Landkreis, mit Hügelwäldern und Donaublick. Man kann auch als Einzelläufer starten.
In Regensburg findet jährlich ein Landkreislauf statt. Eigentlich für 10er-Teams gedacht, gibt es die Möglichkeit auch als Einzelläufer zu starten. 2015 führte die Strecke in den südlichen Landkreis durch Hügelwälder und den Agrarsteppen des Gäubodens. Dann dieser Blick auf die schwarzen Höhen der Waldhügel, die zur Donau abfallen. Einfach phantastisch.
Gut gegangen, wieder einmal gut gegangen und Freude an dem langen Lauf gehabt. Das ist ja das Ungewöhnliche an einem weiten Weg, dass er einen durch seine Eigenwilligkeit lange zu dauern formt in der Bereitschaft alles anzunehmen, was beschwerlich ist. Der Läufer fühlt die Last, die mit seinem langen Laufen wächst und wächst vielleicht nur wie ein wertvolles Ding, das er mit sicherem Gewinn zu einem entfernten Markt bringen will. Die Belohnung, die er erhält, ist unsichtbar. Wie jede Reise, die wir unternehmen, einmalig ist an Eindrücken und Begegnungen, so bleibt auch jeder lange Lauf ein Universum von Erinnerungen, eine Quelle inneren Lebens.

Bilder von Landschaften und das Licht dieser Erde bestätigen in uns den Wunsch nach Verwandlung und Wiederholung. Durch einen Spalt zwängt sich in unsere Aufmerksamkeit ein glühender Herbsthimmel, ein reines Blau unter rosa und violetten Wolkendecken, die sich von hohen Lüften weben lassen. Es ist auf einmal, als ob man nie Schöneres gesehen hat. Im Laufen oder eigentlich noch besser im Gehen wird alles einmalig und einzigartig, es schmerzt, weil es vergänglich ist. Aber es bleibt, Schönheit gesehen und empfunden zu haben. Es überfällt einen nicht immer, wir stehen auf der Bühne des Lebens allzu oft im Lärm, lautes Geschiebe drängt uns, lenkt uns auf Aufgaben, die getan werden müssen. Jedoch diesen

Spalt in der Wirklichkeit, der manchmal einfach aufreißt, wenn wir draußen unterwegs sind, laufend oder wandernd, alleine oder miteinander, berührt uns. Was sehen wir auf einmal so frei und empfinden es sinnestrunken: Tönendes Gelb der abgeernteten Getreidefelder bei Sünching, baumlose weite Ebene, die den Läufer aussetzt auf einen fliehenden Punkt zwischen Himmel und Erde, dann wuchtige Wolkenschiffe, die zu einer bedrohlichen Armada formiert aus den schwarzen Abendbergen in die Donauebene treiben.Silberner Morgentau auf unbekannten Jurapfaden. Ein schattiges, noch nicht gelaufenes Abseits im dichten Wald. Der kühlende Wind hat ein eigenes Lied. Über der Stadt gehen die Lichter an, man spürt das

Leben tiefer. Es ist das Einfachste im Einfachen beimUnterwegssein: Lebendigkeit spüren, Selbstvergewisserung, Einklang mit seinem Sosein, dem Jetzt – dem Kommenden zu trauen. Das gelingt auf einfache Weise: Das Unterwegssein braucht eine Balance mit den je eigenen Kräften.

Es gibt eine Grenze, die man kennen muss: Wo auf der Waage des Glücks die Schale der Empfindung sinkt, weil der Schmerz durch die Anstrengung wirklich beginnt, da ist es Zeit, den Lauf oder den Weg zu beenden.

 
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