Guten Morgen Berge! Tatsächlich haben wir beide gut geschlafen in
der frischen Bergluft. Wir haben uns nicht zu sehr verausgabt und sind
nach 7 Stunden Laufen doch gut „runter“ gekommen. Viele können das nicht
sagen, höre ich, einige müssen heute verletzt im Tal bleiben. Doch fast
200 Gipfelstürmer wollen „aufi“. Das schöne am Zweitages-Lauf ist, dass
man sich kennenlernt. Gestern das „Après-Ski“ in der
Ötscher-Talstationshütte war sehr familiär. Viel und gutes Essen
(Spaghetti oder Gemüseschnitzel, Nockerlsuppe, Salat + Bier, natürlich
gratis) und Läufer und Macher ungewöhnlich offen und freundlich!
Bis km6 flach, dann 2 Std. klettern
10:00 Uhr, so, mit schweren Oberschenkeln geht’s
los, mir san wieder die Letzten (s.
Video). Die ersten 3km
aufwärts kennen wir von gestern. Und? …,es läuft erstaunlich gut. Dann
geht’s nicht abwärts aber relativ flach bis km6. So, Frau Kaiserin,
jetzt ist Schluss mit lustig: Ab in den Dschungelpfad und steil aufwärts
im Kleinschritt-Format. Hey, das wird ja immer steiler. An jeder VP
hören wir grinsend und warnend: „Dös wird noch schlimmer“. – Und stimmt!
Keine Zeit für Laufgeschichten, der Blick ist
hochkonzentriert auf den Boden zu lenken. Und dennoch schwankt man
ständig und stolpert alle 3min. Aufpassen! Mancheiner sieht die
Weg-Markierung nicht, verläuft sich ein kleines Stück, denn oft sieht
man den Läufer vor einem nicht mehr im dichten Wald. Irgendwie riecht
der Bergwald super. Leichtes Schwitzen
ist vorbei: Je höher wir rauf kommen, desto mehr läuft uns das Wasser
runter! Am Start ist es 24°C, zum Glück wird es jetzt am Berg nicht so
warm wie gestern. Wir haben heute Erika dabei, leicht an den leuchtenden
roten Haaren zu erkennen. Und ein Jordanier folgt uns, dann verläuft er
sich nicht wieder. Viel viel trinken an den Labstellen, und ich kann
heute Frau Kaiserin das Wasser reichen (aus der Flasche, und immer
wieder).
Die km wollen nicht vergehen. An Blicken in die Landschaft ist nicht zu
denken, denn der Blick muss am Boden bleiben. Wurzeln, Geröll und lose
Steine, etwas nassrutschig ab und an. Der Fotograph (dös bin i) muss
stehen bleiben für jede Panorama-Aufnahme, …und dann jedes Mal wieder
hinterher eilen. Uff!
„Look up there!“, sagt unser jordanischer Freund. Nee, müssen wir da
echt rauf??? Das sieht nach spektakulärem Klettern aus
(Ausschreibung:
„Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig“). Oh la la, und es
wird noch spannender an den Felsen als es aussieht. Der Kaiserin wachsen
Sorgenfalten und ihre Fingernägel werden in Mitleidenschaft gezogen (zum
Glück sind sie kurz und nicht lackiert!). Immer beide Hände am Fels und
nur nach oben schauen! - Nach 9km und 2:30 h haben wir den Ötschergipfel.
Diesen Moment kosten wir ein Weilchen aus. Und Lionheart notiert einen
königlichen Gruß ins Gipfelbuch. Wann haste bei einem Lauf schon mal
dazu Gelegenheit?
km 9-22
bergab: Feuer in den Beinen
Oh oooh, die Knie und Oberschenkel mögen den
wackeligen Abstieg über viel Geröll und Felsbrocken gar nicht. An mehr
als Gehen ist nicht zu denken. Susannes Knöchel werden schwächer. Aber
tapfer von spitzem Stein zu Stein hüpfend geht sie runter. Es wird
schnell warm. Nach 30min rollen wir wieder, im Wechsel mit vorsichtigen
Schritten über Steinpassagen. Und aha, diese letzten 4km kennen wir
schon:
Unebener Schotterweg, dann breite Skiabfahrt und holprige Graspiste im
Schuss ins Tal. Am Ende wundern wir uns, dass es doch gut
gegangen ist. Aber Einteilung ist gefragt, auch wenn wir heute nur die
Hälfte der Zeit von gestern unterwegs sind (3:34 h). Wow grandioser
Ziel-Einlauf! Verschwitztes erleichtertes Umarmen, wir haben’s
geschafft. Puh, das war was, aber echt!
Bilder 2.Tag
(alle Bilder im Großformat
gratis
hier zu haben)

Kurz vor dem Läuferstart... |

...hebt er ab und bringt die Verpflegung auf den Gipfel |

Erika Tiefengraber: "Ob die Nylonstrümpfe durchhalten?" |

Herbert erklärt uns wieder die Knackpunkte der Strecke |

Aus Jordanien+Syrien: Nr.1
ist Salameh Al Aqra
(Sieger 2011) |

Während 200 Läufer am Start mit den Füßen scharren... |

...spielt eine Kapelle das Ötscher-Lied... |

...mit Alpen-Quetschen |

Da ist auch unser Ziel-Musiker dabei und... |

...viel Gebläse. Ja, macht uns Wind, es ist schon wieder 23°C |

Heute wird Heinrich Prokesch (Nr. 4) gewinnen |

Gleich geht's los (wieder ohne Startknall :) |

Da laufen sie fort |

Als Letzter Starter klatsche ich Herbert ab: Danke! |

Auf der selben Strecke wie gestern geht's 3km leicht bergauf |

Am hinteren Ende geht man lieber |

Mr. Syrien (Imad Barakat) ist Schlusslicht, aber guten Mutes |

Harald war gestern nicht dabei, aber 2011 |

Auch Lukas gönnt sich nur den 2. Tag (22km) |

Georg kennen wir schon von gestern |

Noch geht es nur mäßig nach oben, aber... |

...dort hinauf müssen wir |

Gut, dass wir noch ganz passabel traben können |

Das einzige Publikum bis zum Gipfel: La-Ola-Welle ("Danke") |

Von Anfang an ist Erika heute bei uns... |

...ein Mädels-Foto |

Erste Labstelle, unsere Flasche von gestern wir gefüllt |

Jetzt geht's in den Bergwald, und natürlich... |

...bergauf, was sonst |
|

Unebener Weg, nicht gerade ein einfacher Waldpfad |

Schon gibt es wieder Wurzeln und Steine... |

...auf dem langen Anstieg zum spektakulären "Rauhen Kamm"
(das ist das Highlight des 2. Tages !) |

So richtig einen Weg gibt es hier nicht mehr |

Erika macht auch
viele Bilder |

Nach 1 Stunde: Es wird beschwerlich für die Füße |
|

Urwald |

Die ersten Kletterstücke |

Hier hat niemand den Wald aufgeräumt, eben Ur-Wald |

Kurzes Durchatmen und Blick zurück... |

...über umgefallene Bäume |

Sooo steil+rutschig, da hilft die Wurzel als Griff zum
hochziehen |

Wieder ein Blick ins Tal |

Eng aber halbwegs gut zu gehen |
|

Es ist heiß an dieser kleinen Labstelle (danke, dass Ihr
alles für uns raufgeschleppt habt!) |

Jeder wird genau aufgeschrieben |

Und weiter, durch nur mehr halbhohe Latschenkiefern |

Anspruchsvoll, aber es soll bald richtig "alpin" werden! |
|

Ein schmaler Grat und blaue Berge. Nein, noch nicht der "Rauhe Kamm" |

Hier treffen wir mal wieder 2 Wanderer |

Sieht ganz schön alpen-wild aus |

Wir erreichen die Schneegrenze (es ist aber angenehm warm) |

Kein Stück Weg mehr, das man joggen könnte |

Jetzt beginnt das Klettern |

Susanne: "Wie komm ich denn da rauf?" |

Wieder zwei Wanderer im Abstieg |

Ups, da geht's aber steil hinunter |

Schöne Blumen ab und zu |

Auf 1.500m Höhe: Langsam wird die Luft dünn |

Unser Freund aus Jordanien Osama Ghaleb Al Qattan:
"Please one picture"... |

...und weiter kraxeln |

Schneefelder |

Wir erreichen die Baumgrenze |

Wie sollen wir da rauf? |

Wie eine Gemse |

Susanne, die "Berg-Gams" (nix mehr mit Kaiserin) |
|

So, jetzt sind wir am Rauhen Kamm (wie Ameisen klettern die da
rauf) |
Die
Erkletterung des Gipfels

Susanne sucht Halt in der Wand |

Trailschuhe gestern nicht
unbedingt nötig, heute aber gut |

"Trittsicherheit
und Schwindelfreiheit nötig" steht in der Ausschreibung: Susanne
ist recht angespannt gerade! |

Ja, was seh ich denn da vor mir Süßes? |

...ein Gänseblümchen! |

Oh, das ist das Ende der Welt. Wie geht's jetzt weiter? |
|
Jeder Meter wird
jetzt auf allen Vieren erkämpft

Immer alle Viere am Berg, und am besten nicht runter sehen |

Rutschig + steil... |

...und weit geht's rauf |

Immer noch liegt noch eine Wand vor uns |

Nicht zu warm: Zum Glück ist nicht nur volle Sonne,
sondern oft auch mal Wolken |

Der Rauhe Kamm in den blauen Bergen |

Das gibt bestimmt super Bilder... |

...wir am Seil hängend |

Susanne: „Am Seil ist leicht, das macht Spaß“ |

Die erste 50m-Seil-Länge ist gemeistert... |

...aber es geht weiter aufwärts ! |

Man kann die Sorgenfalten auf der Stirn sehen |

Ein Enzian |

Kamera in der einen Hand, das Seil fest in der anderen: "Aufi !" |

Die Bergwacht passt auf ("Danke!") |

Susanne macht das gut |

Immer weiter dem Seil nach |

Letzter Blick zurück, jetzt sind wir bald oben |

Am Gipfel (mit Gebetsfahnen)... |

...nach 9km und 2:30 Std |

Ein richtiger Gipfel mit einem richtigen Gipfelbuch... |

...in das ich uns natürlich eintrage (soviel Zeit muss sein!) |

Jeder Gipfelstürmer wird notiert, aufgepasst |

...und gleichzeitig ist hier Versorgungsstelle |

Unter Beobachtung/Filmung des Hubschraubers geht's holprig... |

...und auch ein Stück über Schnee weiter |

Da haben wir es: Schwarz auf weiß |

Drüben liegt auch noch Schnee |

Jetzt kommt das Gipfelkreuz, auf einem kleinen Plateau... |

...auf dem man gut picknicken kann |

Und jetzt abwärts, allerdings holprig und sehr langsam! |
|

Für diesen Blick sind wir hier |

Langsam nähern wir uns wieder der Baumgrenze |

Bergwacht passt auf, falls man fällt oder sich den Fuß verknackst |

Sehr vorsichtig! |

Wandererpapa mit Junior im Gepäck bei der Rast |

Ganz enge Single-Trails... |

...mit kleinen Schritten... |

...durch den Latschenkiefer-"Wald" |

Und immer auf die Markierung achten |

Allmählich wird der Weg breiter und weniger steinig |

Gut, dass es was zu trinken gibt, es wird Zeit |

Bis hierhin geht der Lift. Für uns noch 12km... |

...danke für den Applaus! |

Skipiste, für ohne Ski ruppig zu laufen |

Ups, dieses Extremstück mit Stress für die Knie... |

...kennen wir schon von gestern |

Danach rollt es 2km wieder ganz gut (wer noch kann) |

Jetzt kommt der unebene Zielhang. Im Schuss wie gestern... |
|

...das Ziel ist in Sicht |

Jippieeeh, im Ziel ! Wir haben es tatsächlich geschafft! |

Auf diese Berge haben wir uns gefreut... |

...miammmh, nach 22km Fels+Stein |

Und wieder kommt ein Ultraläufer ins Ziel... |

...gleich danach unsere Erika... |

...die das Angebot gern nützt... |

...und sich superschnell erfrischt |

Er spielt wieder für uns auf... |

...und Chef Herbert begrüßt weitere Finisher |

Unser Wagner-König Gerhard ist schon geduscht... |

...während wir ausgiebig die neue Kuchensorten testen |

Immer interessant: "Wie stehe ich, wie viele haben's geschafft?
(Nur 77 von angetretenen 126
schaffen 2 Tage: Zu wenig getrunken, verletzt, oder heftige
Blasen) |

Essen in der Ötscher-Talstation, alles ist direkt
nebenan, alles ist sehr nah ! - 90% der Teilnehmer sind Österreicher,
die Bergläufer-Szene eben |

Der Tagessieger Heinrich mit spontanem Siegerkranz |

Ich glaube es gibt für jeden einen Pokal? |

Herbert ruft die Sieger und jeden Finisher auf
|

Der Tagessieger, Nr.2 + Nr.3 (Salameh Al Aqra aus Jordanien und
Csaba Németh aus Ungarn) |

Man kennt sich aus 2011 und es ist viel Kameradschaft da
(2/3 der Läufer sind "Wiederholungstäter") |

Alle sind hautnah dabei
und genießen das gute Essen bei blauem Himmel... |

...direkt neben weltklasse Läufern (das gibt's nur beim
Laufsport) |

Susanne: "Kaiserlichen Dank auch für diesen 2. Lauftag!" |
Den zweiten Tag, völlig anderes der erste, darf man
nicht auslassen. Die steilen Kletterstücke sind daaas Highlight, und der
Blick von ganz oben, hart erkämpft, belohnt das Herz. Sich am
Seil nach oben ziehen, den anderen Läufern die Hand reichen, das ist
der Ötscher!
Jungs und Mädels, Danke, das war ein unvergessliches
Wochenende!
Eure beiden Nürnberger Flachland-Tiroler
Lionheart + Susanne
Infos:
www.oetschermarathon.at
(Finisher:
1. Tag: 126 (50km+2.000HöM) + 27 Staffel-Teams 30/20km +
71 Bärenlauf (6km) + 67 Kinderlauf 800m
2. Tag: 144 (22km+1.000HöM)
zu
Bilder Tag 1
Links:
|