| Gähn! - Ich habe kurz und gut geschlafen. Ultraläufer stehen sehr früh 
		auf, ab 4 Uhr knallen die Türen, Flipflops klatschen die Treppe runter. 
		Aus mit Ruhe. OK, stehe ich auch früh auf. Gemütlich und sehr langsam 
		packe ich meinen Rucksack und stelle fest, dass es meinen Beinen nicht 
		so schlecht geht wie es gestern aussah. Gute Einteilung ist mir 
		gelungen.
 Jagdstart für die ersten 5 um 7:00 Uhr. Wir anderen 
		haben 30min länger Zeit. Gut so. Wider Erwarten regnet es nicht, und 
		nach dem Gewitter der Nacht ist es kühler, 14°C. Noch besser. - Wir 
		verlassen Ried sogleich bergauf. Ich beginne wieder ganz gemächlich. 
		Heute sind 3 kleine Berge, gestern war es ein großer. Länge und Steigung 
		aber sind dieselben: Wieder ein Marathon, wieder 2.000 Höhenmeter.   Nach einer Weile laufe ich wieder für mich alleine. 
		Meine Füße erlaufen die Hänge der unberührten Natur. Ein grünes enges 
		Tal hoch, lange am Gebirgsbach entlang, die alte Napoleon-Brücke, in die 
		Taferna-Schlucht runter, wieder Simplon-Dorf und Simplon-Pass. Es geht 
		mir richtig gut.
 Diese Teil-Strecke kenne ich von gestern. Mein 2. Anstieg rollt auch 
		gut, dann wieder abwärts. Immer seltener treffe ich einen anderen 
		Läufer. Oh je, mit dem Blick voraus ins Tal sehe ich düstere Wolken. Der 
		Regen erreicht mich bei km30. Schnell Kamera in die Tüte, keine Fotos 
		mehr.
 
 Jetzt kommt der 3. Berg, hinauf zum Furgga-Pass. Das steilste Stück der 
		2 Tage. Und es regnet. In der engen Trail-Spur beginnt das Wasser zu 
		fließen. Meine Schuhe sind nass. Es wird noch steiler, eine richtige 
		Wand. Einteilen, atmen, sichere Tritte. Meine Schritt werden sehr kurz. 
		Immer wieder rutsche ich auf kleinen Steinen etwas zurück. Mit den 
		schweren Schuhen ist das Laufen gerade nicht sehr schön. Also lenke ich 
		mich ab: Ich bin im Nebel der Wolken. Entfernt donnert es. Was ist das 
		Besondere am 2-Tageslauf? Von meinem Hut tropft der Regen. Keine Ahnung 
		wie lang der Anstieg ist? Ich frage auch nicht Ernst, der ne Weile mit 
		mir läuft, wir unterhalten uns kurzatmig. In London ist Olympia. Die 
		Schweiz hat die 1. Goldmedaille. Er fragt sich, warum er das mit 58 noch 
		tut. Aber wir müssen uns nichts beweisen, einfach nur auf den Körper 
		hören. Und immer vorwärts. Ich bin durch und durch nass. Angenehm nass.
 
 Oben bei km33 gibt es wieder ein paar Becher rosa Isogetränk. Essen mag 
		ich noch immer nichts. Ich überhole wieder Ernst: „Jetzt kommt wieder 
		Dein Stück, bergab“, sagt der erfahrene Bergmeister. „Und pass auf dem 
		letzten km auf, das Holz am Weg ist sehr rutschig!“ – Danke, mein 
		Kamerad. Auf einmal werden meine Beine wieder leichtfüßig, die Schritte 
		länger, aufpassen, dass ich mich nicht vertrete auf den Steinen, Wiesen 
		und engen Trails. Ich fliege ins Tal.
 
 Die Luft ist frisch, aber schwülwarm. Und plötzlich ist es wieder 
		trocken, prima.
 Die letzten 2km sind sehr steil, aufpassen, dass ich am Ende nicht 
		ausrutsche. Ups, schon hab ich den abknickende Weg verpasst, stehe auf 
		einer Wiese ohne Markierungen. Der Läufer nach mir winkt mich zurück, 
		aber schon sitze ich am nassen Steilhang am Hosenboden im Gras und 
		rutsche 20m runter. Oh la la, und jetzt wieder hinauf auf allen Vieren. 
		Und kopfschüttelnd paar min später ins Ziel. Ohhhh jaaaah!
 Eine Reihe Becher leeren, die nächsten Finisher 
		empfangen, abklatschen und umarmen. Hey super, dass es bei Dir auch gut 
		ging! Noch ein paar Becher. Es ist wie in der Familie, man kann sich an 
		jeden Tisch setzen und kennt Leute. Sofort wird gelacht, jeder weiß was 
		Lustiges zu erzählen. Meist vom Laufen. Dann ab unter die Dusche… und zur Massage 
		natürlich!  Noch sind nicht alle im Ziel, da gießt es wieder, 
		jetzt in Strömen. Alle eilen in die Halle oder unters Zelt. Nach knapp 9 
		Std sind alle da, die enggedrängte Siegerehrung beginnt. Hautnah und wie 
		in einer Sardinendose applaudieren alle für jeden. Es gibt keine 
		Medaille. Aber dafür erhält jeder etwas. Und was??? (siehe oben). Marathontag 
		2(alle Bilder im Großformat 
        gratis
        
        hier zu haben)
 
			
				|  Andres muss den zweiten Tag ausfallen lassen, fährt heim
 |  Heidi hat eine Rarität: Gondomütze aus 2005
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				|  Brigitte ruft: "Alle beim Rennarzt melden"
 |  Viele Schwaben hier
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				|  Nadja wird heute wieder an der Strecke fotografieren, ...
 |  ...z.B. auch Werner
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				|  Heike macht heute die 28km, Dieter wieder die Volldistanz
 |  Langsam sammelt sich die Schar...
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				|  ...zum Start um 7:30 Uhr
 |  Jeder will sich hinten anstellen...
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				|  ...nur einer geht nach vorne...                                           
				(Foto: Frank Van Hattem)
 |  ...aber "das Allerletzte" bin wieder mal ich 
				           
				(Foto: Frank Van Hattem)
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				|  Ein letzter Blick zurück...
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				|  ...los laufen sie (ein paar weniger als gestern)...
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				|  ...durchs Alpendorf
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				|  Der Letzte, ein erfahrener Haudegen
 |  Eric sieht as als Vorbereitung für den Mont-Blanc-166km
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				|  Von Beginn an im Gehschritt bergauf eilt mir das Feld davon
 |  Joachim und Heidi lassen es auch ruhig angehen
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				|  Eric ist selbst Ultra-Veranstalter (s. mein
				Bericht)
 |  Kati hat schon viele Berge gesehen
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				|  Klaus versucht es heute auch wieder
 |  Sigi ist erstaunlich gut drauf heute, besser als gestern
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				|  Er darf nur walken, ist dabei aber recht flott
 |  Km2: Langsam erwacht der Läufergeist
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				|  Dieters Knöchel wird auch heute gut halten
 |  Auf dem "Holzweg"
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				|  Oft ist der Trail in den Fels geschlagen
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				|  Mit Stöcken...
 |  ...das ist sehr hilfreich
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				|  Eine Schleife weiter unten
 |  Die haben echt was zu lachen!
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				|  1. Rast...
 |  ...immer genug und gute Auswahl
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				|  Oh, ein Gatter
 |  Die Morgensonne leuchtet
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				|  Wieder ein Steg über ein Gebirgsbächlein
 |  Zwischen den Holzhütten durch
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				|  Kurz stehenbleiben, durchatmen, wohlfühlen
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				|  Nein, dieses Tor ist nicht geladen (der Elektro-Zaun auch 
				nicht)...
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				|  ...Susanne ist schon geladen (immer voller Energie)
 |  Wilma will ma finishen
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				|  Wir ziehen am Bach vorbei aufwärts
 |  Brücke unter der Brücke
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				|  Die über 200 Jahre alte Brücke ist auch von Napoleon
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				|  Wieder zwei, die immer zusammen laufen
 |  Wir erreichen die beeindruckend lange
				Ganterbrücke,
 größte Brücke der Schweiz
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				|  Achtung Kuhglöckchen...
 |  ...und Achtung Schnappschüsse von Nadja
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				|  Wir haben km9, der 1. von 3 Anstiegen heute ist fast geschafft
 |  Auf jeden Fall nehme ich wieder 3 Becher, und weiter rollt's
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				|  Ich liebe es über Holzbrücken zu fliegen
 |  Jetzt geht es in den Wald
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				|  Papa Vinzenz (78) und Tochter Esther starteten 1 Std früher
 |  Katja, sieht auch bergauf flott aus
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				|  Ab in den dunklen Wald
 |  Hui, da wird es unwegsam
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				|  Ideales Pilzklima
 |  Jetzt kommt steiler Urwald
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				|  Wieso ist Daniel noch vor mir gewesen? Döner-Power?
 |  Es staut sich im Nadelöhr
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				|  Ich überhole ein Grüppchen
 |  Elegante Art mich passieren zu lassen
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				|  Der Kerl ist platt vom Begleiten
 |  Auf und Ab neben der Strasse
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				|  Km13 (Rothwald, Gipfel1 für heute), wieder Verpflegung...
 |  ...und dann 3 schöne schnelle km abwärts fliegen, wow!
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				|  Waldweg neben dem Bach
 |  4x 28km-Fräuleins
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				|  Gut zu laufen hier
 |  Ups, bremsen für Schafe
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				|  Hach herrlich hier!
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				|  Wieder eine schöne Holzbrücke für mich
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				|  Sehr uneben, steil...
 |  ...und ganz schön eng
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				|  Ein schöner breiter Waldweg...
 |  ...und schon wieder wird's eng und ganz schön steil
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				|  Ich überhole einen der 28km-Läufer
 |  Der Fotograf wartet auf und kurz vor Gipfel 2
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				|  Wieder mal Publikum
 |  Wir kreuzen die Strasse, fast oben am Simplon-Pass
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				|  Empfangskomitee mit Windel
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				|  Wieder ein Posten: Unser km19 ist km11 für die anderen
 |  Ich nehme bei heftigem kühlen Wind paar Becher Bouillon
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				|  Kerstin, einer unserer treuesten Fans, steht überall
 |  Blick zurück zum Simplon-Pass-Hotel, links oben ist...
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				|  ...der Adler (Logo des Gondo-Laufs), vorne...        
				  (Foto: Markus Benz)
 |  ...der Pass-Kiosk. Ab jetzt kennen wir die Strecke von 
				gestern...
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				|  ...hinab zum "Spittel"
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				|  Jetzt lasse ich es rollen
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				|  Die Kirche steht felsenfest
 |  Super, die nächste Getränkestelle
				(mit selbstverständlich auch was zum Essen wieder, wer es möchte)
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				|  Wir haben die Hälfte, es geht weiter schön abwärts
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				|  Naturlaufen
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				|  Wieder auf der "Autobahn" laufen (kennen wir von gestern), 
				mal...
 |  ...sehen, wer mich heute begrüßt? (s.
				
				Video mit 
				Gartenzwerg!)
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				|  Empfang mit Grüezi und Hallo...
 |  ...und kurz danach noch eine persönliche La-Ola-Welle, suprrrr!
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				|  Traillaufen auf federndem Gras
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				|  Ich nähere mich Simplon-Dorf...
 |  ...es sieht schon nass aus hier
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				|  Zuerst ein paar kräftige Schluck Iso. Wird der Regen kommen?
 |  Wetterfest angezogen
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				|  Fotofängerin Nadja (obwohl da "Gabi" steht)
 |  Weiter den Berg runter typische Schwarzkopfschafe
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				|  Km29: Vor mir fette nasse Wolken. Und Ernst, mit dem ich mich im 
				Regen 700m auf den Furrgu-Pass hochkämpfe.
 Kamera eingepackt, ab jetzt gibt es keine Fotos mehr...
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				|  Hey, es wird wieder trocken...
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				|  ...es kommt sogar etwas Sonne! Ich schlängle mich steil abwärts 
				durch viele enge Kurven wie diese
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				|  Ein enges Tal
 |  Bänder flattern mir ins Gesicht
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				|  Ups, ducken, da muss ich durch (kein Strom drauf!)
 |  Die Wolken hängen tief
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				|  100% Aufpassen: Über einen nassen rutschigen Holzsteg
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				|  Auch die Steine sind nass. Nur nicht stürzen! Jetzt gegen Ende 
				der 2 Tage sind die Beine schwach
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				|  Ich komme von oben angesaust, das ist meine Landebahn
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				|  Das Wildschaf steht mit 4 Beinen sicher. Ich springe 
				vorsichtig...
 |  ...vom Waldweg wieder auf die Wiese
 |  
			
				|  So, noch 1.500m im extrem steilen, nass-rutschigen Wald
 (ich verlaufe mich noch mal :(   ...und rutsche den 
				Hang runter)
 |  Die letzten 100m: Über die Brücke...
 
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				|  ...und endlich durchs Ziel-Tor...
 |  ...ins Ziel und abklatschen
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				|  Die Oberschenkel glühen, die Knie sind weich: Geschafft!
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				|  Puh, das war was!
 |  Paar Worte mit Max, dem Sieger
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				|  Die 2. und 3. Frau sind angekommen...
 |  ...und besonders Schweizerin Brigitte freut sich
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				|  Langsam füllt sich das Festzelt
 |  Ernst: "Ich hol mir ein Bier"
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				|  Wieder ein Berg! (aus Bananen)
 |  Katja nimmt sich eine große Banane...
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				|  ...die Bratwurst gibt es später
 |  Nass und glücklich: Ralf+Sabine
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				|  Eine Genussmassage für die schnelle Schweizerin...
 |  ...und den fliegenden Holländer (und mich auch, logo!)
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				|  Während hier die Ergebnisliste studiert wird...
 |  ...kommen immer wieder Läufer an
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				|  Susanne strahlt...
 |  ..und Organisatorin Brigitte ist sehr zufrieden: Alles ging gut
 |  Nach der Massage bin ich im Zelt zu finden, wo auch 
		bald die Sieger geehrt werden (und das ist jeder!).
 Ich finde heute keinen Zug oder freien Autoplatz 
		mehr, der mich ganz nach Hause bringt. So bleibe ich hier, wie viele. Zuerst 
		mal meine nassen Sachen zum Trocknen aufhängen im Schlafsaal, dann gibt 
		es Abendessen (wieder 
		im Hotel Stockalperturm). Punkt 21.00 Uhr verschwindet die 
		Läuferschar wieder, wie immer. Ich finde die letzten 
		30 trinkend und tanzend unterm Festzelt. Der Ausklang des Dorffests ist 
		jedes Jahr im Regen, das ist Tradition. Der Alleinunterhalter spielt auf, es gibt Kuchen und 
		Bier, Grillwurst und Wein. Und davon mehr als genug. In Gondo ist nur 2x 
		im Jahr was los: Kirchweih und das Gondo-Event...
 
 So, jetzt endlich in den Schlafsack 
		rollen. Erschöpft und glücklich bin ich in 1 Minute weg, mit 
		Wasserfall-Rauschen vor dem offenen Fenster.
 Ciao Gondo, kann gut sein, dass auch ich 2013 
		wiederkomme… Lionheart mit Hut 
        Infos:  
		
        www.gondoevent.ch
 
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		Tag 1
 
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