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Letzte Änderung: 19.09.2009

Die 4.000er: Was für ein Blick!

17. Jungfrau Marathon (Interlaken/Schweiz)
05.09.2009



 


 

 (Bericht+Fotos: Heike Merk)


Alphornbläser nicht mehr weit vom Marathon-Ziel

 

Herausforderung und Freude

 

Nach der heutigen Besteigung des Aletschhorns (4.193m, zweithöchster Berg in meinem geliebten Berner Oberland) bereite ich mich mental auf den baldigen wunderschönen  Jungfraumarathon vor. Ich freue mich in 3 Tagen wieder dabei sein zu dürfen, denn nicht nur der Lauf, sondern das alles drum herum, ist einfach bezaubernd.


Am Mittwoch 02.09.2009 reise ich zur Kleinen Scheidegg Bahnhof an. Da übernachte ich auch. Ich genieße die Stille hier oben auf 2.061m, als die letzte Bahn nach unten gefahren ist. Von meinem Fenster aus habe ich den Blick zum Zieleinlauf in 3 Tagen. Einfach gigantisch: Das Panorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau im Hintergrund und davor grüne Wiesen in denen die Kühe sich wohl fühlen. Wieder schlägt mein Herz höher. Bin ich dieses Mal stark genug? Langsam anlaufen, das weiß ich. Dieser Fehler wird mir bei diesem Lauf nicht mehr passieren. Habe ich zu viele Bergtouren davor gemacht, zu wenig erholt? 1.000 Fragen gehen mir wieder durch den Kopf.

Am Nachmittag vor dem Lauf bereite ich mich mental vor und gehe den Weg hoch zur Moräne. Einige Läufer tun mir es gleich. Danach ist im Zelt bei Gisela (Bahnhofstation Kleine Scheidegg) eine ausgelassene Stimmung mit den „Gipfelstürmern“. Eine Gruppe von 6 Paaren die super gut drauf sind. Für einen Moment vergesse ich mein Vorhaben und die Anspannung lässt nach.

22:30 Uhr ich liege im Lager. Es stürmt und durch das offene Fenster schneit es auf mein Gesicht. Das sind ja Aussichten für morgen! Ich schlafe dadurch sehr schlecht und stehe um 06:20 Uhr auf. Der Blick aus dem Fenster zeigt eine leichte Schneedecke. Das wird heute interessant. Ich ziehe mich an, frühstücke. Ja nichts vergessen, denn ich muss zum Start nach Interlaken runter fahren! Gisela versorgt die Kühe auf der Alm, ist sehr hilfsbereit und fährt mich bis nach Wengen. Von dort kann ich den Zug nehmen. Die Fahrt nach Wengen ist abenteuerlich und allein schon eine Reise wert.

Pünktlich 5 Minuten vor 9 Uhr reihe ich mich in meinen Startblock ein. Strahlender Sonnenschein, aber kalt. Ich bin bereit, es kann los gehen. Ja und dann laufe ich. Und laufe wie immer: Gedankenverloren bekomme ich die Zuschauer mit, die herrlichen Trachten und das Glockengeläute am Straßenrand. Es ist einfach wieder  bezaubernd hier laufen zu dürfen. Die ersten 20 km sind flach. Die Landschaft ist traumhaft, man läuft durch romantische kleine Orte und über Wiesen und Wälder. Die Stimmung ist nicht zu übertreffen. Überall stehen die Zuschauer in den Orten und Versorgungsstationen und feuern mich mit Namen an. Das motiviert unglaublich. Ich liege sehr gut mit meiner Zeit, bis ich merke, dass es mir leicht schwindelig wird.

Oh nein, das hatte ich schon einmal! Bitte nicht. Aber da war es schon zu spät. Nicht richtig aufgepasst, zu viele gedrängte Läufer am Waldweg und ich stolpere über einen Stein. Sturz, aua! 1.000 Gedanken gleichzeitig durch den Kopf. Die Läufer um mich herum sind alle sehr hilfsbereit. Rapple mich wieder auf. Oh je, meine linke Seite schmerzt sehr. Die Hand und der Ellenbogen bluten und sind auf gescheuert. Bin gerade mal bei km 18. War es das nun für heute? Kurz vor Lauterbrunnen. Das kann nicht sein. Meine Stimmung auf Null und die Endorphinausschüttung hat sich eingestellt.

Ich setze mich an den Rand für 5 Minuten und gehe dann bis Lauterbrunnen. Versorge mich mit Boullion und Wasser. Blicke in Richtung Jungfrau und denke: Blauer Himmel, super Stimmung, weiße Berge, das kann nicht das AUS sein. Ich setze mich wieder in Bewegung und verfalle in einen langsamen Trancelauf. Die km fliegen an mir vorbei. Der Anstieg nach Wengen geht mühelos. Zwar gehe ich, aber zügig und bin nur am überholen. Die Kräfte kommen zurück. Ich lächle wieder, es geht weiter.

Der Blick, die Landschaft, so wunderschön und traumhaft, da kann man nicht aufhören zu laufen. Ich unterhalte mich immer wieder mit anderen Läufern, die das gleiche wie ich empfinden. Man muss eben kurz innehalten und diese Schönheit mit den gigantischen Bergriesen und der Märchenlandschaft bewusst wahrnehmen.

Bis zur Moräne geht es im Wechsel: Gehen, Laufen. Die meisten Läufer gehen nur noch. Die Luft wird auch dünner. Ich spüre es deutlich. Stau die ganze Moräne entlang. Am Beginn der Moräne stehen Alphornbläser. Die Tränen rollen mir übers Gesicht. Soviel Schönheit und dann dieser Klang in den Bergen dazu. Ich kann es nicht beschreiben.

Die Zeit spielt keine Rolle mehr. Ich genieße es, schöpfe wieder Kraft und trotte den Anderen hinterher. Gehen, stehen. Die Stimmung unter den Läufern ist hier sehr unterschiedlich. Manche sind bereits so erschöpft, dass sie Pause machen müssen. Einige werden ärztlich versorgt und andere sind nur glücklich und genießen. Es ist alles dabei. Und dann, endlich höre ich Ihn! Den Dudelsackspieler! Seit 17 Jahren steht er Jahr für Jahr auf der Moräne am höchsten Punkt für die Läufer. Wer Ihn hört, weiß: Nun habe ich es geschafft. Noch ein kurzes Stück bergab und dann läuft man durchs Ziel. Tränen laufen mir wieder übers Gesicht vor Glück.

Ich laufe kurz nach 5 Std. ins Ziel ein. Es ist wieder ein unbeschreibliches Gefühl. Ich danke und habe Ehrfurcht! Jeder Lauf ist anders, und immer wieder mit Respekt anzugehen. Schnell dusche ich im Lager und genieße anschließend die anderen Läufer, die noch einlaufen. Danach spaziere ich zum Bauer Sami und seinen fleißigen Helfern, die mir am Morgen so sehr behilflich waren. Gemeinsam mit Fritz (Jungfraumarathonhelfer aus Wengen) wandern wir noch zu Trüdi und genießen leckeren selbst gemachten Almkäse. Es ist von unglaublichen Vorteil, dass ich am Ziel wohne und nun alles noch miterleben kann. Ich werde auf der Kleinen Scheidegg im Hotel sehr herzlich empfangen und jeder fragt, wie es war. Ich bin glücklich und stolz auf meine Leistung. Es ist wunderbar am Bahnhof zu übernachten. Ich kann nur jedem Läufer empfehlen, es so zu machen. Genießt den Lauf, die Leute und die Landschaft drum herum. Der Jungfraumarathon ist nicht nur landschaftlich der schönste Lauf. Das ganze Drumherum ist es, was diesen fantastischen Lauf ausmacht.

Der Renntiger Heike sagt danke, und bis zum nächsten Mal


Infos:
www.jungfrau-marathon.ch

Teilnehmer Marathon: über 4.000


Heike mit Sohn Philip im Zimmer auf der Kleinen Scheidegg...


...mit Blick aufs Ziel

Die Jungfrau

 

Blick von unten nach oben...

...unten ist oben (Philip)

Kalt vor der Abfahrt ins Tal

Am Start

Warmer Empfang

Weiter gehts.

Wieder ein herzlicher Empfang in einem Dorf...

...mit Bläsergruppe.

Jetzt geht es bald bergauf...

...steil, oh weh!

Immer weiter...

...nach oben in der grünen NAtur der Berge.

Die Bahn fährt vorbei an der Verpflegungsstelle

Heike, mit einem weinenden + einem lachenden Auge

Kletterpartie...

...bis zum Dudelsackspieler, der den langen Zieleinlauf einläutet

Ziel auf 2.000m
 

Unsere Hütte, wo wir danach...

...herzlich begrüßt werden...

...und freudig ausgefragt werden, wie es war.

Blick auf die Bergriesen mit Kühen

Aha, so geht das mit dem Melken...

...und die Milch in Kannen.
Weitere "Team-Bittel" Jungfrau-Berichte: klickt hier: 2008 Rafael und 2007 Erwin
Weitere Berichte Jungfrau-Lauf 2009: Dieter im Berglauf-Mekka, und... ...Daniel der Jongleur
 

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