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Letzte Änderung: 31.10.2009

Hannes: Immer locker bleiben bei den Ritualen (Massage)...

Der 19. Albmarathon (50km)
am 24.10.2009



 


 

 (Bericht: Johannes Nützel
Fotos: Erwin Bittel)


...nach 50km in den Kaiserbergen.

 

Erwin und die "After-Run-Rituale"
 

Erwin kam nach dem Albmarathon zum duschen. - Ich kam gerade entschweißt aus dem Brauseraum und freute mich den gut gelaunten"Is-alles-easy-Bittel"zu treffen. Da ist natürlich das wichtigste Ritual unumgänglich : "Und wie war's?" -  Kurzum, ich war im Arsch und Erwin so locker wie nach einer Woche Wellness!


Mit einer kleinen Standpauke, wie ich das viel einfacher laufen hätte laufen können, holte er ritualmäßig seinen Erfahrungsschatz aus dem Läufer-Nähkästchen. Als Themawechsel wollte ich  wissen ob Erwin auch ohne der Lederbekleidung am Kopf auf die Piste geht? Voll daneben! Das Ritual hat er sich in, oder besser auf den Kopf gesetzt: Nicht ohne seine Schweinehaut. Oder ist es am Ende eine Schweinhund-Haut? (Der Hut ist übrigens aus Kuhhaut). Doch tatsächlich, er legte die Kopfbedeckung ab. Ich glaube es war das letzte Kleidungsstück, bevor er in den Waschraum verschwand. Alles so routiniert, jeder Griff unzählige Male durchexerziert. Warum geht der überhaupt duschen? So behütet hat der doch gar nicht transpiriert. Ach ja, vielleicht ist das auch bloß ein eines von Erwins Ritualen...

Den Hut hatte er vorsichtig in einen Korb gelegt, was mich irgendwie an Rotkäppchen erinnerte. Vielleicht waren es aber auch die Zähne am Hutkranz, die mir den bösem Wolf symbolisierten? Na ja, dachte ich, er ist nicht das
Rotkäppchen sondern eher das Lederkäppchen.

Zurück vom Duschritual verklickerte Erwin mir das Massage-Muss, was zu jedem Lauf wie das Salz in der Suppe gehöre. Ich begleitete ihn, der schon wieder unter dem Hut gekommen war, zum Ort der Liegen, wo ölige Frauenhände schon fleißig Läuferbeine unter sich hatten. Scheinbar für alle Team-Bittel-Mitglieder ein Ritual sich dort zu treffen. Vergnügt wie bei einen Kaffeekränzchen saßen sie in freudiger Erwartung der Hände der Masseurinnen, deren Handwerksrituale auf sich einwirken zu lassen. In Gedanken sah ich mich schon auf der Liege. Erwin begann mich verbal zu massieren: Auch die Kunst der Überredung beherrscht er eindrucksvoll und routiniert. Doch ich musste noch meine Mitfahrer suchen, sie vertrösten, um mich dann auch den weichknetenden Fingern auszusetzen. Es klappte.

Zurückgekommen sah ich wie gerade der kopfbedeckte Patient Erwin aufgerufen wurde. Scheinbar hat er vor der Behandelnden soviel Respekt, weil er den Wetterschutz ablegte. Auch hier, wie so oft die rituelle Kontaktaufnahme mit Namensaustausch und Vorlieben der Behandlung. Klar hat Erwin diese Abenteuerreise "all-inclusive" gebucht, wie so oft. Ich machte mich bemerkbar, da ich der Nächste für die Pritsche war. Doch statt langsam zum Ende zu gelangen, entblößte sich der Händegenießer immer mehr. Im Raum machte sich eine Julia-, Annelie-, Harald- und Erwin-Entspannung breit, die schon an Körper-und Geist-Trennung grenzte. Ich glaube Erwin hat sich sogar die Kauleiste, Gehörknöchelchen, Nasenflügel und natürlich den Knips-Finger (Foto) durchkneten lassen. Wie gesagt, "all inclusive"...
Und: Ritual ist Ritual (das ist wahrscheinlich auch eines der Rituale).

Endlich durfte ich neben den durchgewalkten "Haufen" (Erwin) dann schon mal die Hüllen fallen lassen. Die Knet-Tante Flora verließ kurz den Raum, und ich wollte mich auf die Klappeinrichtung quälen. Und was ist das? Denkste, jetzt machte der Bittel alleine auf der Liege weiter. Das muss sein, erklärte er mir mit vollem Katzenbuckel. Ach so, Yoga, kam mir in den Sinn. Ist das der Sonnengruß fragte ich mich, als der Yogi mit dem Hintern fast an der Decke anstieß? "Das gehört dazu", war da nur zu hören. Nehmen diese Rituale je ein Ende? Nein, jetzt wo die Beglückerin der Körperwelten wieder bei uns war, kam das Fotoritual. Kommt jede Frau, die nach einem Lauf Hand an Erwin legt in den Bildbericht? Ich dachte, nun endlich kann ich mich verwöhnen lassen. Wieder Fehlanzeige. Da sagte Erwin zur Masseurin, sie könne gehen, er übernehme jetzt ihren Job bei mir. Schei...! Dieser Augenblick wurde bildlich festgehalten, was mich sehr an Dr. Frankenstein und seinen Monster erinnerte.


Frankenstein und sein Monster: Bloß wer ist wer?

Gott sei Dank konnte sich die Fachfrau durchsetzen und mir endlich das Lactat aus den Beinen streichen. Ich konnte mich total entspannen und die Behandlung voll genießen!
Auf diesem Wege, dank an Erwin, für deine Hinweise. Und wenn etwas schön ist, dann sollte man es ritualisieren. Den schöne Rituale sind unser Jungbrunnen.

Weiter so, Du Ritualiseur Erwin!  Fazit: Und nächstes Mal sind alle wieder dabei. Ist doch klar, ist doch schon ein Ritual!

Mit den besten Läufergrüßchen

Hannes

Erwin + sein australischer Crocodile Dundee Hut
 


Erwin + Hut, mit dem er immer+überall läuft...

...manchmal verleiht er ihn, z.B. hier an die Helferin

Der Hut an der Verpflegungsstelle.
 

Immer locker bleiben bei den Ritualen.

(Paparazzi-Foto: Erwin mal ohne Hut, nur mit Teambittel-Cäppie)

Hier zu... Erwins Bericht
 

Weitere "Team-Bittel" Albmarathon-Berichte: 2008 und 2007 und 2006 und 2005 und 2004
 

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