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Letzte Änderung: 13.10.2010

Die Zugläufer

11. Fränkische Schweiz Marathon

05.09.2010




 


 

 (Bericht: Erwin Bittel)


Die alte Burgruine

 

Stimmen der Zugläufer

 

Leider war ich 2010 persönlich mal nicht dabei. Aber meine Lauffreunde als Zugläufer.
Und die haben mir erzählt wie schön und gelungen es wieder war.



Gottfried, Laufpoet und Laufphilosoph, Zugläufer 4:45 Stunden schreibt:
 
Hier mein Gedicht - spontan im Büro entstanden, gestern...
Das ist so die Quintessenz des Laufens, wie wir es wohl verstehen.
  
Was ich meine, wenn ich vom Laufen rede:
 
Laufe mit deinen Atem, laufe ihm nicht davon und du wirst sehr weit laufen können.
Laufe allein, um so mit deinem eigenen Atem in der Stille die Schwerkraft aufzuheben, immer ein bisschen mehr.
Laufe mit deinem Hund, damit er dir zeigt, aus welchen Stoffen deine Geduld genäht werden soll. 
Laufe mit deinen Freunden, um so die Frage deines Mitseins ein wenig besser zu verstehen.
Laufe, um im Hiersein dein Glück zu finden, Splitter um Splitter.
Laufe immer mit Dir, dein Dusein ist so vollkommen.
Laufe ohne Grund, schau auf den gedehnten Augenblick, laufe ohne Not.
Laufe ohne Jemandes Konkurrent zu sein.  
Laufe mit deinem Atem, akzeptiere das Vergehen, sehne dich nach den Sternen.
 

Anita, die engagierte Down-Syndrom-Laufprojekt Managerin, die mit Besenläufer Hannes "Mauerhannes" lief und als Letzte ins Ziel kam beschreibt das so:

In den letzten Wochen war völlig klar, dass ich keinesfalls wieder beim Fränkische Schweiz Marathon starten wollte. Je näher das Wochenende rückte um so unentschlossener wurde ich. Quasi in letzter Minute am Donnerstag Abend war mir klar, dass ich selbstverständlich doch wieder an den Start gehen werde. Mauerhannes besorgte mir noch schnell eine Startnummer. Auf der Strecke hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und Sinnieren. Über die Marathonis, das Laufen an sich und wie das eigentlich ist, wenn man (oder Frau) nicht so richtig mithalten kann mit dem was die Gesellschaft vorgibt oder im Durchschnitt schafft.

Aber erstmal zu unserem Mauerhannes (Besenläufer). Er hatte 2010 irgendwie keinen Platz im Zugläuferteam gefunden, von den Marathonis war auch niemand am Start, den er begleiten konnte und so bot er sich als Besenmann an. Mit einem Besen im Rucksack und einem lustigen Luftballon kam er an den Start. Kaum über die Startlinie gelaufen, wurde er schon interviewt, was denn genau seine Aufgaben wären. Er muss die Marathonläufer ins Ziel kehren, damit die Strecke wieder sauber ist :-) Nun gut, wir Läufer hinterlassen ja in der Tat eine Menge Müll, aber dass sogar wir Marathonis entsorgt werden müssen? Aber so ist es nun mal. Mit viel Humor und bester Laune machte er sich an seine "Arbeit". Er erwies sich besonders als Unterhalter der Zuschauer, die ihn freudig begrüßten. Das ist beim Franken nicht unbedingt normal und Mauerhannes grüßte stets und freundlich zurück. Wir anderen Läufer nehmen ja nur all zu oft die gute Stimmung an der Strecke gerne an aber sind irgendwie nicht in der Lage recht viel zu erwidern. Aber das sowohl auf der Strecke als auch im Läuferfeld überwiegend Franken waren, hat sich darüber heute zumindest keiner wirklich gewundert. Wie heißt es so schön: "Passt scho".

Über die Marathonis: Letztes Jahr hatten wir ja in letzter Minute ein Team gebildet. Von unseren Marathonis waren Carolin Kögel und Konstantin Thiel bis Kilometer 16 auf der Strecke. Beide haben dem Besenwagen ein wenig Geduld abgefordert, aber sie sind tapfer ins Ziel gekommen. Für Carolin war es 2009 der Schlüssel zum erfolgreichen Halbmarathonlauf zwei Wochen später mit Coach Marliese Lifka in Karlsruhe. Ja und dann dachte ich noch an dies und das und dass es uns nun schon sehr lange gibt und das ist gut so!  

Über das Laufen an sich: Laufen pur erleben kann man im Training, noch besser finde ich bei einem Landschaftslauf wo es in die weite Natur geht. Sich die Landschaft immer wieder verändert und neue Perspektiven ergeben. Mit meinem MP3 und meiner Sonnerbrille war ich teilweise für viele Minuten wie in Trance. Ich spürte meinen Körper, die Beine, den Wind an der Nase, hört die Musik und sah mir die anderen Läufer an, zumindest solange ich noch welche vor mir hatte. Das änderte sich schlagartig in Ebermannstadt wo die ganzen Staffelläufer und 16 Kilometerläufer aussteigen und auf einmal war ich mitten im Wettkampf fast alleine. Nur noch hinter mir der Besenwagen und neben mir Mauerhannes. Nach ein paar Kilometer hörten wir  die Vögel zwitschern und die Beine machten einen Schritt nach den anderen. Diese Phase war jäh zu Ende als uns die ersten Zielläufer entgegen kamen. Die ersten haben wir angefeuert und die anderen kannten wir fast alle. Ein Marathon in der Nachbarschaft bringt es mit sich, dass auch viele Freunde auf den Beinen sind. Ab Kilometer 25 wurde es richtig dicht mit dem Gegenverkehr. Mauerhannes verabschiedete sich vorübergehend von mir um zu sehen wer sonst noch so vor uns ist und er fand seine Aufgabe. Zwei Damen waren über seinen Beistand dankbar und ich hatte nun wirklich nur noch das Abschlussfahrzeug hinter mir und sah keinen Läufer mehr vor mir. Das Abschlussfahrzeug  immer in freundlicher, unaufdringlicher und sicherer Distanz.

Und dann kamen mir die Gedanken wie das eben so ist, wenn man nicht die Norm der Gesellschaft erfüllt, nicht mithalten kann bei Vorgaben und den Durchschnitt auch nicht schafft: Die Beine machten einen Schritt nach dem anderen. Erst rechts, dann links, dann wieder rechts. Ein schönes Gefühl fast wie schweben. Laufen ist ein schöner Sport dachte ich mir immer wieder. Aber ich war nicht auf einem Trainingslauf sondern mitten in einem Wettkampf, aber dennoch ganz alleine. Aber es funktioniert gut. Das Abschlussfahrzeug nahm Rücksicht, die Helfer bei denen ich mich für die Geduld bedankte, feuerten mich an und ich lief immer weiter. Kilometer 33, 34, 35, bei 36 fragte mich einer der Helfer was es wohl für einen Preis für den Letzten im Ziel gibt. Wir sind in Franken meinte ich, entweder einen "Anschiss" oder eine "Drummer Schelln" :-)). Der Helfer war verunsichert und meinte nur ach so, schade. Die Beine liefen weiter und ich merkte, es geht. Ich kann dabei sein, ohne den Durchschnitt zu schaffen, ich kann mitmachen ohne die Norm des Zielschlußen zu erfüllen und ich kann mein Leben genießen, auch wenn ich die Vorgaben der Gesellschaft nicht erfülle. Schön dachte ich mir, wenn alle es respektieren, dann geht es. Und das war wohl die schönste Erkenntnis dieses Laufes heute. Kurz vor dem Ziel wartete Mauerhannes auf mich, der zwei Minuten zuvor seine Damen wohlbehalten abgeliefert hatte. Ich hatte plötzlich Lust auf einen Schlußsprint. Der letzte Kommentar von Mauerhannes, jetzt habe ich gerade gedacht, da läuft Carolin, warum hast Du das gemacht`? Und ich erwiderte, weil ich Lust hatte und weil sich das doch so gehört für einen Marathoni :-)

Ach ja da war noch was, das mit dem erneuertem Respekt vor dem Marathon: 42,195 Kilometer sind lang, sie können anstrengend werden, sie können aber auch viel Freude bringen und Lust machen wieder einen Marathon zu laufen. Ich danke meinem Körper, dass er mir das ermöglicht. Und wenn ich nun beim Veranstalter des Fränkische Schweiz Marathon nicht auf der roten Liste, für überzogene Zielschlusszeiten stehe, laufe ich ihn nächstes Jahr wieder! (Der Veranstalter hat sich gemeldet und mir versichert, dass ich wieder laufen darf, auch wenn ich seine veranschlagte Zielzeit nicht ganz schaffe. Also das ist doch Wort!) Ein paar Fotos von der Strecke findet Ihr
im Webalbum.

Thomas, Zugläufer 4:45 Stunden hat einen Bericht mit vielen Fotos gemacht: "Der gezogene Zugläufer" siehe hier  + der Film dazu


Bilder
(von Manfred Schwab)
 


Petra, Manfred und Dagmar...

...am Start in Forchheim am Paradeplatz

Sonne, man sieht es!

Burgruine Neideck passiert man 2x unterwegs

Ziel in Ebermannstadt mit Cheerleaders
 

Euer Erwin


Infos:
www.fs-marathon.de


Finisher: 300 Marathon + 125 Team-Marathon
 

Weitere "Team-Bittel" Fränkische-Schweiz-Marathon Berichte: Erwin 2009 ...und frühere Jahre von dort aus weiterblättern
 

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